Wann man Ratschläge im Beruf ignorieren darf

Wer noch relativ neu in einer beruflichen Position ist, bekommt gerne und häufig gut gemeinte Empfehlungen von anderen. Nicht alles davon ist hilfreich. Wie filtert man Sinnvolles von Nutzlosem?
Wann man Ratschläge im Beruf ignorieren darf
Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Auch wenn Nachwuchskräfte noch nicht bei jeder Aufgabe Routine haben, müssen sie sich nicht alle Ratschläge von anderen zu Herzen nehmen. Nicht jeder Hinweis sei wertvoll, erklärt der Coach und Personaltrainer Henryk Lüderitz. Aber woher weiß man nun als Young Professional, was man ignorieren kann und was wertvoll ist? Lüderitz empfiehlt, Ratschläge genau zu prüfen.

 

Ratschläge von weit weg

 

Manche Hinweise kommen dem Trainer zufolge zum Beispiel von Personen, die sehr weit weg von der eigenen beruflichen Realität sind. Um die Ratschläge als nutzlos zu enttarnen, rät Lüderitz, nachzufragen, was die Person von der eigenen Situation genau mitbekommen hat und welche Erfahrungen die Person selbst mit diesen Situationen gemacht hat.

 

Vielleicht hat der Ratgebende schlicht selbst keine Ahnung. Auch hier lohnt sich kritisches Nachfragen, woher die Person ihr Wissen hat. Hilfreich sei außerdem, zu prüfen, was die Intention hinter einem Ratschlag ist. Bevor Nachwuchskräfte einen Hinweis naiv befolgen, gilt es zu hinterfragen, ob dahinter nicht negative Absichten stecken könnten.

 

Selbstwahrnehmung schulen

 

Nicht zuletzt warnt der Experte vor anonymen Hinweisen, zum Beispiel im Netz. Wer die Quelle einer Empfehlung nicht kennt, könne diese getrost ignorieren, schreibt Lüderitz in dem Beitrag. Eine Person, die nicht bereit ist, im Rahmen ihrer Kritik oder Hilfsbereitschaft ihre Anonymität zu verlassen, habe vermutlich etwas zu verbergen.

 

Grundsätzlich sei es wichtig, die eigene Selbstwahrnehmung zu schulen. Dann lasse sich besser herausfiltern, welche Aspekte eines Ratschlags wirklich hilfreich sein können und einen auf dem Karriereweg weiterbringen.