Liebe unter Kollegen: Offenheit ist keine Pflicht

Liebe unter Kollegen: Offenheit ist keine Pflicht
Zum dpa-Magazin-Bericht vom 11. September 2017: Ein Herz für die Kollegin: Eine Seltenheit ist Liebe im Büro nicht. (Archivbild vom 26.11.2016/Nur zur redaktionellen Verwendung durch dpa-Magazin-Bezieher.) Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-mag

Überlingen - Liebe am Arbeitsplatz ist keine Seltenheit. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Onlineplattform Xing zum Beispiel war jeder siebte Arbeitnehmer (14 Prozent) schon einmal mit einem Kollegen liiert. «Man kann den Herzenspartner für sein Leben in der Firma finden», sagt Karriereberaterin Jutta Boenig aus Überlingen am Bodensee. Ganz grundsätzlich lautet ihr Credo aber: Wer es vermeiden kann, lässt lieber die Finger von einer Liaison mit Kollegen.

 

Ist es aber passiert, stellt sich als Erstes die Frage: Wie gehen Paare damit gegenüber Kollegen um? Der Rat von Boenig: Handelt es sich nicht gerade um einen One-Night-Stand oder eine Affäre zwischen Verheirateten, ist ein offener Umgang mit der Beziehung besser. Sonst drohen Getratsche und Getuschel. Das heißt nicht, dass sie an jeder Ecke ihre Zuneigung zueinander zeigen müssen. In persönlichen Gesprächen mit den Kollegen kann man die Beziehung aber thematisieren und damit Flurfunk vorbeugen.

 

Pflicht ist die Offenheit aber nicht. Und verbieten kann ein Arbeitgeber eine Beziehung auch nicht. Er kann aber für eine räumliche Trennung sorgen - etwa, wenn er das Gefühl hat, dass das Turteln der Verliebten deren Arbeitsleistung schmälert. Schwierig wird es, wenn potenzielle Interessenkonflikte ins Spiel kommen. Auszubildende mit Ausbildern oder strategische Einkäufer mit Lieferanten.