Smartphone-Süchtige arbeiten weniger effektiv

Smartphone-Süchtige arbeiten weniger effektiv
Sobald das Gerät in dem eigenen Sichtfeld ist, bricht die Konzentration ein. FOTO ANDREY POPOV

Norderstedt - Smartphone-Sucht ist nicht nur schlecht für das Privatleben, sondern auch für den Beruf. «Wer nach eigener Einschätzung eher süchtig nach dem Smartphone ist, berichtet gleichzeitig auch mehr Produktivitätseinbußen», sagt Christian Montag, Professor für Psychologie an der Universität Ulm, der das Phänomen in einer Studie untersucht hat.

 

Grund für den Verlust an Produktivität sei die Fragmentierung des Alltags, sagt er - also die ständige Unterbrechung durch neue Push-Nachrichten. «Dadurch findet man nicht mehr den Flow am Arbeitsplatz, also in die Phase des konzentrierten Arbeitens, in der wir Raum und Zeit vergessen und die Tätigkeit am Arbeitsplatz leicht von der Hand geht.»

 

Zum Teil ist das für alle Smartphone-Nutzer ein Problem, so der Psychologe: «Bei dem ständigen "Ping" einer neuen Nachricht kann das menschliche Hirn nicht anders, als sich ablenken zu lassen.» Menschen mit Smartphone-Sucht seien dafür aber besonders anfällig. «Es gibt die ständige Angst, etwas auf dem Smartphone zu verpassen, was uns dann wiederum auf das Gerät fixiert und die Produktivität negativ beeinflusst.»

 

Was also tun? Das Smartphone lautlos zu stellen oder auf dem Schreibtisch umzudrehen, reicht meistens nicht aus. «Sobald das Gerät in dem eigenen Sichtfeld ist, bricht die Konzentration ein», sagt Montag. «Weil da im Hinterkopf immer der Gedanke lauert "Es könnte ja was Interessantes reinkommen."» Wirklich hilfreich sei nur, das Smartphone aus dem Blickfeld zu befördern - es also in der Schublade oder der Aktentasche verschwinden zu lassen.

 

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