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6 ratgeber Januar 2020
Jobwoche.de
Tipps & Co.
Kluges Networking: Nicht nur Bei einem überzeugenden Auftritt als
Bewerber kommt es nicht nur auf
nehmen – sondern auch geben Lebenslauf und Faktenwissen an -
auch das richtige Verhalten im
Wer effektiv netzwerken möchte, sollte nicht nur auf sei- Vorstellungsgespräch zählt.
nen eigenen Vorteil schauen. Genauso wichtig ist es,
anderen zu helfen. Denn: Wer etwas zu geben habe, dem TEXT: JULIA FELICITAS ALLMANN
falle bei Bedarf auch das Nehmen leichter, erklärt
Karriereberaterin Andrea Gutmann. FOTO: CHRISTIN KLOSE
Für einen guten Überblick empfiehlt sie die eigenen Kontakte
auf einem großem Blatt Papier darzustellen. Dieses Netz-
werk sollten Berufstätige dann regelmäßig aktivieren. Um
selbst Vorbild oder Mentor zu werden, können schon kleine
Gesten Wirkung zeigen. Etwa, einen interessanten Branchen-
Newsletter weiterzuleiten oder Nachwuchs-Kollegen vor einer
Präsentation Insidertipps zu geben. Wichtig sei außerdem,
geschlechterübergreifend zu netzwerken. Das gelte insbeson-
dere für Frauen, die oftmals unter sich bleiben und nur mit
Kolleginnen auf gleicher Ebene den Austausch suchen wür-
den. Das führt der Expertin zufolge zu Stillstand - nicht zu
beruflicher Veränderung.
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Benimmregel
Von Mandelmilch und Jubelsprünge
Läuft im Vorstellungsgespräch die Begrüßung der Gesprächs-
alles glatt, kann das der ent- partner - hier sollte man als
scheidende Schritt zum neuen Bewerber wissen, wen man trifft.
Job sein. Mit simplen Benimm- «Wird Ihnen der Name vorab
regeln können Bewerber be- nicht mitgeteilt, sollten Sie ihn auf
einflussen, wie gut sie auf ihre jeden Fall erfragen, um sich so
Gesprächspartner wirken. gezielt auf das Gegenüber vorzu-
bereiten», empfiehlt Pablo
Schon die Ankunft zählt: «Kom- Galan, von der Personalberatung
men Sie etwas früher, um in Page Personnel in Düsseldorf.
Ruhe ankommen zu können», rät Auf diese Weise hat man auch
Kommunikationstrainer Phillipp schon vor dem Gespräch ein
Gründel. «Wer gehetzt ist, kann Gesicht des Ansprechpartners
das nonverbal kaum verbergen gesehen, was bei der Begrüßung
und beraubt sich selbst seiner hilft.
Souveränität.» Auch der Ver-
such, den eigenen Stress zu Den Vorgesetzten als
kaschieren, sei selten erfolg- ersten begrüßen
reich. «Dann trägt man eine
bemüht wirkende Fassade, die «Beginnen Sie mit der Begrüs-
schnell auffliegt.» sung bei der hierarchisch am
höchsten gestellten Person», rät
Ist die Ankunft gemeistert, folgt Karsten Noack, Coach für strate-