Page 9 - JOBWOCHE 14_2019

13. - 26. August 2019 Weiterbildung 9

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Barbara Obermaier ist als beruflich Qualifizierte an die
Hochschule gegangen: Durch den Mathe- und Physikstoff

ihres Wirtschaftsingenieurstudiums musste sie sich
mühsam durcharbeiten, der betriebswirtschaftliche
Teil ist ihr dank ihrer Berufserfahrung sehr leicht gefallen.

FOTO:
NADINE LENZ/CARASANA/DPA

mer noch ziemlich schwierig, Leistungen aber zeigt sie, dass
sich durch die einzelnen Bun- es geht. «Ich finde es spannend,
desländerregelungen zu arbei- sich noch mal herauszufordern.»
ten», sagt Sigrun Nickel. Des-
wegen hat das CHE auf der Seite Für die beruflich Qualifizierten
www.studieren-ohne-abitur.de stellt sich die Frage, wie sie ihr
Infos und Links zusammengetra- Voll- oder Teilzeitstudium finan-
gen. Auch für Barbara Obermaier zieren können. «Die Studieren-
war es nicht einfach, herauszu- den ohne Abitur sind im Durch-
finden, wo man was erfüllen muss. schnitt deutlich älter als die ,tradi-
Der wichtigste Schritt sei aber, es tionellen’ Studierenden. Sie
zu wagen - und die künftigen haben beispielsweise familiäre
Chancen im Blick zu behalten. Verpflichtungen», sagt Nickel.
Nur ein Teil von ihnen sei be-
Gedanken darüber, ob man als rechtigt, Bafög zu empfangen,
älterer Student Anschluss findet, von den meisten Stipendien
muss man sich nicht machen. seien sie ausgeschlossen.
Unter Obermaiers Kommilitonin-
nen und Kommilitonen sind zum Das Aufstiegsstipendium für Be-
Beispiel einige Berufserfahrene.
«Da haben sich gleich Lern- rufserfahrene, ein Programm des
gruppen gebildet.»
Bundesministeriums für Bildung
Durch den Mathe- und Physik-
stoff, den die Abiturienten in der und Forschung, bildet eine
Oberstufe gelernt haben, musste
sich Obermaier zum Beispiel Ausnahme. Obermaier hat schon
mühsam durcharbeiten. «Dafür
ist mir der betriebswirtschaftliche vor ihrem Studium das mehrstufi-
Teil des Studiums leicht gefal-
len», erzählt sie. Von ihren ge Bewerbungsverfahren durch-
Mitstudierenden habe sie viel
Respekt geerntet. Zweifel, ob sie laufen. Sie bekommt nun eine
das schaffen würde, seien eher
im privaten Bereich aufgekom- Förderung von 815 Euro monat-
men. Mit ihren hervorragenden
lich und kann an Seminaren und

Treffen mit anderen Stipen-

diatinnen und Stipendiaten teil-

nehmen. Bewerben können sich

Menschen, die eine Ausbildung

absolviert haben und danach

mindestens 2 Jahre berufstätig

waren. Der Schulabschluss spielt

keine Rolle. Text: Inga Dreyer